The Chedi Andermatt: Wo der Luxus noch übertroffen wird
Bis 1884 benötigt die Kutsche fast noch sechs Tage in das Schweizer Bergdorf
„Mir ist’s unter allen Gegenden, die ich kenne, die liebste und interessanteste“
meinte einst Johann Wolfgang von Goethe, als er 1779 dreimal durchs Urserntal zog. Auch Queen Victoria, der Tell-Dichter Friedrich Schiller sowie der Erfinder von Sherlock Holmes, Sir Arthur Conan Doyle und der James-Bond –Klassiker Goldfinger fanden den Weg in das imposante Tal. Im Kanton Uri, am Fuße des Gotthardpasses, gelegen zählt es zu den eindrucksvollsten Hochtälern der Schweiz. Als bis 1882 eine Reise mit der Kutsche von Luzern in das 1440 Meter hoch gelegene Schweizer Bergdorf Andermatt fast sechs Tage dauerte, ahnte noch niemand, welch ein Luxushotel dort am 20. Dezember 2013 eröffnet werden sollte.
Neben dem Ortskern mit seinen urigen alten Holzhäusern, ragt das prachtvolle The Chedi in die Höhe und auch in die Breite. Alles ist etwas größer, als gewohnt. Betritt der Gast die Lobby, fallen zuerst die glitzernden Kirstallleuchter über den Orchideen-Bouquets auf. Lange Tische und überdimensional große Sofas laden zum Relaxen ein. Weitere Highlights sind das japanische Spezialitätenrestaurant The Japanese, die Wine- and Cigar Library, die Après-Ski-Bar, und insbesondere auch ein Käse-Humidor, in dem beste lokale Käse degustiert werden können. Und nicht nur die Deluxe-Suiten verfügen über jeweils einen eigenen Weinkühlschrank! Auf dem Weg zum Restaurant fällt der Blick sofort auf die vielversprechende Vinothek mit mehr als 2000 Positionen (darunter eine Magnumflasche vom La Tache Grand Cru Romanée Conti von 2005 für 17500 Schweizer Franken).
Als erstes Resort von General Hotel Management Ltd. (GHM) im deutschsprachigen Raum, wurde The Chedi Andermatt im Urserental im Herzen der Schweizer Alpen eröffnet. Es verfügt über sieben Restaurants und Bars, einen Spa, Health Club, mehr als 200 Kamine und zwei Swimming-Pools. „Wir wollen mit dem The Chedi nicht nur das Luxussegment bedienen, sondern es noch übertreffen“, bestätigt der ägyptische Investor Samih Sawiris, der ägyptische Unternehmer und Verwaltungsratspräsident der Orascom-Gruppe, der Ende der 80er Jahre El Gouna, die Retortenstadt am Roten Meer bauen ließ. The Chedi gilt als Flagschiff seines innovativen und nachhaltigen Projekts Andermatt Swiss Alps. Peu à peu wird das traditionelle Schweizer Bergdorf zur attraktiven Ganzjahresdestination entwickelt. Geplant sind sechs weitere Hotels im 4- und 5-Sterne-Bereich, 490 Ferienwohnungen in 42 Gebäuden, rund 25 exklusive Chalets, Kongresseinrichtungen sowie eine Schwimmhalle und einen 18-Loch-Golfplatz. Als I-Tüpfelchen werden die Skigebiete Andermatt und Sedrun zur attraktiven SkiArena Andermatt-Sedrun zusammengeführt.
Das Design des Resorts The Chedi stammt aus der Feder des Stararchitekten Jean-Michel Gathy. Es vereint alpinen Chic mit asiatischen Elementen. Dabei zeigt der Architekt viel Gespür für eine gelungene Mischung aus Tradition und Natur. Wertvolle Materialien wie schwarzer Schiefer, Marmor, Granit, Eiche und Nussbaum wurden auf einzigartige Weise im zeitgemäßen Stil verarbeitet. Diskretion im gesamten Hotelbereich, die Freundlichkeit des Mitarbeiter, die noch nicht ganz aufeinander eingespielt sind, und überragender Luxus in den Suiten garantieren dazu einen weiteren Wohlfühlcharakter. Als Executive Chef konnte anfangs Mansour Memarian gewonnen werden. In den Eröffnungsjahren des Hotels zeichnete sich der Deutsch-Iraner, der bereits für zwei Restaurants je einen Michelin-Stern erkochte, für die Küche des The Restaurant und des The Japanese mit seiner Sushi-/Sashimi- und Tempurabar verantwortlich. Nach dem Abitur begann Memarian, der fließend deutsch, persisch, englisch, französisch, italienisch und arabisch spricht, seine Laufbahn 1996 mit einer Kochlehre im italienischen Restaurant des Hotels Villa Medici in Krefeld. Danach folgten Stationen Im Schiffchen und im Aalschokker in Düsseldorf, Massimiliano in München, im Düsseldorfer Hummerstübchen und im Schloss Hugenpoet in Essen. 2005 wurden ihm als Executive Chef des Jagdhof Glashütte in Bad Laasphe ein Michelin-Stern und 15 Gault Millau Punkte verliehen. Auch im Nachbarland Österreich machte sich Mansour Memarian schnell einen Namen. Unter seiner Führung entwickelte sich das Innsbrucker Restaurant Der Pavillon mit einem Stern und 16 Gault Millau Punkten zu einer der besten Küchen des Landes. 2008 wurde der junge Chefkoch in Österreich zum internationalen Koch des Jahres gekürt. Bevor Memarian seine Position im The Restaurant vom The Chedi Andermatt antrat, leitete er Chef de Cuisine im Al Mahara im Burj Al Arab in Dubai und als Executive Sous Chef des Shangri-La Qaryat Al Beri Abu Dhabi bis zu 250 Köche. „Jetzt geht es wieder zurück an den Herd. Das freut mich besonders“, erklärt der Küchenchef. Sein Anspruch ist hoch. Nicht mehr die steife Atmosphäre ist gefragt. Vielmehr müssen er und sein Kochteam Lockerheit und gleichzeitig Perfektion beweisen – immer vor den Augen der Gäste, denn The Restaurant vom The Chedi verfügt über vier gläserne Atelierküchen: die westliche Küche, die asiatische Küche, die Vorspeisen- sowie die Dessertküche. Den wirbelnden Küchenchefs und ihren Teams kann jederzeit bei ihrem Kochkunsthandwerk zugesehen werden. Memarians Ziel ist die feine, ehrliche Küche mit besten Produkten, aber anders interpretiert. Gern verwendet er Fisch und Meeresfrüchte – in Verbindung mit orientalischen Gewürzen. „Das Hauptprodukt auf dem Teller aber soll der eigentliche Star sein. Es freut mich, wenn meine Handschrift erkennbar ist“, hofft Mamsour, der nach Perfektion in den geometrischen Formen strebt. Natürlich sei ein Essen mehr als die reine Speise. Atmosphäre und gute Gespräche komplettieren das Erlebnis, so der Chefkoch. Privat sei es fast ein Kontrast. Für seine Familie bereitet er gern Hausmannskost wie Gulasch oder Schnitzel zu. „Meine 18 Monate alte Tochter hat sogar schon Sushi probiert, aber Spaghetti Bolognese schmecken ihr noch besser“, schmunzelt der Starkoch, der auch schon für Schah Mohammad Reza Pahlavi gekocht hat.
Die Kostproben erweisen sich als fantasievoll, fein und überzeugen durch filigrane Finessen. Zum Duett vom Stubenküken und Hummer mit Mandelmousse, Walliser Aprikosen und Tonkabohne wird ein Petite Arvine von Gérald Clavien Cave Les Deux Crêtes SA gereicht. Seine deutlichen Grapefruit-Nuancen im offenen Bouquet, auch Ananas und eine Spur Honig vereinen Kompaktheit und Kraft im facettenreichen Gaumen. Seine zarte Exotik, gepaart mit einer schönen Mineralität, bleibt bis ins Finale intensiv. Nach einem köstlichen schwarzen Kabeljau auf Estragon-Safran-Nage mit Baby Lauch und Glasnudeln folgt das zarteste Schweizer Hirschfilet mit Rote Bete und Kürbistupfen. Korrespondierend mundet wieder ein Schweizer Edeltropfen, Syrah-Valais, aus dem Weinkeller des Hauses. Die markante Würze des Syrah Valais AOC L’Odalisque von Thierry Constantin besticht durch seinen Hauch von weißem Pfeffer, Nelken, Beerenfrüchten und schwarzen Oliven. Die großartige Gaumenaromatik zeigt eine sehr elegante Tanninstruktur und einen kraftvollen Abgang. Fazit: Ein traumhafter Genuss!