von Carola Faber
Wie ein Stein, der ins Wasser fällt und an der Oberfläche Kreise bildet, verteilen sich die Schwingungen beim Rosenzauber im ganzen Körper. Die Füße stehen in einer Klangschale in der sich eine Komposition aus Wasser, hauseigenen Rosenblättern und Meersalz befindet. Mit einem großen Filzschlägel setzt Petra die Schale in Bewegung. Das Wasser spritzt in kleinen Fontänen in die Höhe: Körper, Geist und Seele werden eingehüllt in wohltuende Schwingungen. Im Verlauf der anschließenden Massage mit selbst hergestelltem Rosenöl und Rosenblätterstempeln verschmelzen die Sinne zu einer harmonischen Einheit. Da die Rose nicht nur für Schönheit und Vollkommenheit steht, sondern auch in der Heilkunde eine wichtige Rolle spielt, gibt es im Rosenparadies Hotel Hohenwart in Schenna, gleich mehrere spezielle Rosen- und Kräuterbehandlungen. Die vollkommene Entspannung erfährt der Gast bei der Ganzkörpermassage mit Rosen-Carité-Butter und einer pflegenden Gesichtsmassage mit Rosenverwöhnöl. Zum Abschluss des himmlischen Vergnügens wird duftender Tee oder ein prickelndes Glas Prosecco mit Rosensirup gereicht.
Was wäre die Emilia Romagna ohne den Parmigiano-Reggiano, ein Produkt von höchster Qualität, das seit 1996 auch durch die Ursprungsbezeichnung DOP geschützt ist. Ein bis drei Jahre lagert ein Rad, bis es den richtigen Reifegrad erreicht hat. Besonders anschaulich wird die Herstellung der Delikatesse bei der Parmesankäserei “4 Madonne caseificio dell’Emilia” gezeigt. Die Basis für Parmesankäse ist Kuhmilch. Für einen 40 Kilogramm schweren Laib werden 550 Liter Milch benötigt. Diese Kühe werden nach strengen Vorschriften gefüttert. Zulässig sind nur Gras aus der Ursprungsregion und unbehandeltes Tierfutter. Jede Art von Silage, fermentiertes Futter, Futtermittel tierischen Ursprungs und Nebenprodukte der Lebensmittelindustrie sind untersagt. Dadurch wird gewährleistet, dass nur die beste Kuhmilch für die Parmesanerzeugung verwendet wird. Um die Kuhmilch in perfekten Parmigiano Reggiano zu verwandeln, ist das Geschick des Käsers ausschlaggebend. Seine Kenntnisse und die angewandten Verfahren sind Traditionen, die von vielen Generationen über Jahrhunderte weiter gegeben wurden. Nur ein perfekter Parmigiano bekommt das Qualitätssiegel Parmigiano-Reggiano verliehen. Als weitere hervorragende Adresse mit den besten organischen Parmigiano Reggiano gilt die Käserei Hombre. Sie wurde 1980 von Umberto Pannini gegründet. Zusammen mit seinen Brüdern erfand er in den 70er und 80er Jahren die kultigen Abziehbildchen und machte damit ein Vermögen. Das Geld hat er nicht nur in die Fabrikation von Käse angelegt. Hinter den 500 Kühen auf seinem Hof und der direkt angeschlossenen Molkerei verbirgt sich ein privates Maserati-Museum. Es wird durch Oldtimer verschiedener Marken und zahlreiche Motorräder ergänzt. Ebenfalls eine lohnenswerte Adresse für Fans der schnellen Autos ist das moderne Ferrari Museum in Modena. Auf 5000 Quadratmetern Ausstellungsfläche ist nicht nur viel über die Rennwagen und ihre Geschichte zu erfahren, sondern über Enzo Ferrari, den Gründer des gleichnamigen Rennstalls und ein begnadeter Rennfahrer. Um seine Begeisterung für Autorennen ausleben zu können, verkaufte er das Gebäude, in dem er bei seinem Vater das Schmiedehandwerk erlernte und investierte den Erlös in seinen ersten Rennwagen. Damit legte Enzo Ferrari den Grundstein für eine Karriere, die ihn erst zum Werksfahrer bei Alfa Romeo und später zu einem selbständigen Unternehmer machte.
Ein Aufenthalt in dem Hotel mit der Philosophie „Zuhause bei Freunden“ garantiert nicht nur feinste Wellnessbehandlungen, sondern auch täglich neue Angebote in der Natur oder kultureller Art. Klima, Lage, Unterkunft, Herzlichkeit und die Küche stellen die Mosaiksteine für ein perfektes Bild dar. Produkte der Region Südtirol stehen überhaupt an erster Stelle des zauberhaften Ortes mit Panoramablick. Was nicht im eigenen Garten angebaut wird, kommt aus der Nachbarschaft. Zu jedem Hof gehören meist ein Feld und ein Garten.
Ein wahres Kleinod ist bei der Bäuerin Priska Weger vom Oberhaslerhof zu finden. Auf ihrem Hof gedeihen über hundert verschiedene Sorten Kräuter, sowie mehr als 40 Tomatensorten. Der Bauerngarten liefert – vom Tee bis zur Aubergine – eine vielfältige und gesunde Ernte. Die Kräuterexpertin hat es sich zur Aufgabe gemacht, alte Pflanzensorten zu züchten, die beinahe schon in Vergessenheit geraten sind. Erdkastanien, Luftzwiebeln, Spargelsalat – nachdem die junge Frau ihren Gästen erfrischendes Brunnenwasser mit Zitronenmelisse gereicht hat, erzählt sie bei den Führungen begeisternd, welche Pflanzen in ihrem Garten wachsen, wie sie gepflegt, vermehrt und angewendet werden. „Das Marienblatt, auch Frauensalve, Pfannkuchenkraut oder Römischer Balsam genannt, ist eine alte Klosterpflanze. Es ist gut für die Verdauung“, erklärt die fesche Kräuterspezialistin, die ihre Kenntnisse schon mit der Muttermilch aufgesogen hat. Selbstverständlich gibt sie Tipps für die beste Zubereitung. Eine kleine Kiste ihrer Ernte bringt sie alle 14 Tage zum Küchenchef des Hotels Hohenwart. Mit Leidenschaft verarbeitet dann Markus Marmsaler die feine Kost zu Delikatessen, wie „Im Aromabad gedämpftes Bachforellenfilet auf Spinat aus wildem Buchweizen, Giersch und gutem Heinrich mit weißer Tomatenbutter und Basilikumblüten.
Auf den Spuren südtiroler Köstlichkeiten führt ein romantischer Weg durch Wiesen und Wälder zum Zmailerhof am Schennaberg. Martha Thaler ist berühmt für ihre Brennnesselknödel. Sie wurde wegen ihrer hervorragenden Küche vom Bauernbund Roter Hahn zur Hofschänke 2007 gewählt. Das 300 Jahre alte Berggasthaus mit Blick auf den Meraner Talkessel steht zum Teil unter Denkmalschutz. Gern verrät die Köchin ihr Rezept für die beliebten Knödel.
Brennnesselknödel vom Zmailerhof
Zutaten für vier Personen:
300 Gramm Knödelbrot
Ca. 1/8 Liter Milch
3 Hände frische Brennnesseln
2 Eßl. Butter
1 kleine Zwiebel
1-2 Knoblauchzehen
3-4 Eier
2 Eßl. Mehl
Salz, Pfeffer, Muskatnuss
Goldgelbe Butter und Parmesankäse zum Servieren.
Zubereitung:
Knödelbrot mit Milch befeuchten. Die Brennnesseln waschen, blanchieren, anschließend gut ausdrücken und fein hacken. Brennnessel und Brot gut vermischen. Zwiebel und Knoblauch fein schneiden, in etwas Butter andünsten und dem Brot beimengen. Die Eier hinzufügen und mit Salz, Pfeffer, sowie Muskatnuss abschmecken. Alles gut durchkneten. Zum Schluß das Mehl dazugeben und aus der Masse Knödel formen. In Salzwasser etwa 10 Minuten kochen. Die Knödel vorsichtig aus dem Wasser nehmen. Mit Parmesankäse bestreuen und mit zerlassener brauner Butter servieren.
Ein zauberhafter Höhenweg oberhalb Schennas führt über Obstwiesen, durch den Wald an kleinen Wasserfällen vorbei zum Berggasthof Gsteier. Dort steht „Das Beste vom Lamm“ auf der Speisekarte. Hotelier Sepp Mair züchtet auf einer Nutzfläche von 6,5 Hektar rund 90 Schafe. Friedlicher könnte es kaum zugehen. Während die Lämmer am Hang weiden, sitzen die Gäste auf Bänken und genießen eine fantastische Aussicht der Bilderbuchlandschaft. Hinter dem Ensemble aus Gasthof, Scheune und Hof ragt der felsige Gipfel des Ilfinger in die Höhe. Ein Fernglas liegt auf der Fensterbank, als wäre es gerade erst benutzt worden. Grillen zirpen in der bunten Blumenwiese, während sich ein kleines Wasserrad der nahe gelegenen hauseigenen Mühle unermüdlich dreht. Spätestens an diesem Ort kehrt die innere Ruhe ein. „Das ist Balsam für die Seele“, schwärmen die Besucher.
Der Rückweg in gemächlichen zwei Stunden führt durch den Wald und durch Obstplantagen. Er bietet einen grandiosen Blick in das Tal und auch bis zum Dorf Tirol auf der anderen Talseite. Überall laden genügend Bänke zum Verweilen ein. Oberhalb von Schenna mündet die Strecke in einen Waalweg. Die Waale sind uralte, künstlich angelegte Wasserläufe, die in einigen Gegenden auch heute noch zur Bewässerung der Felder und Wiesen dienen. Von größeren Wasserläufen abgeleitet, führen künstlich angelegte Rinnen das Wasser mit geringem Gefälle die Berghänge entlang. Die Zuteilung der Wassermenge ist in einer eigenen Waalordnung festgelegt. Es gibt eine eigens von den Bauern mitder Betreuung und Beaufsichtigung der Wasserläufe beauftragte Person, den Waaler. Heute noch sind die Waale als Bewässerungssystem zeitgemäß und von großerwirtschaftlicher Bedeutung. Die schmalen Wege entlang dieser erfrischenden Rinnsale laden Erholungssuchende zum Wandern und Fotografieren ein.
Tipp: Größte private Andreas-Hofer-Sammlung
Wenn Franz Graf Spiegelberg persönlich durch Schloß Schenna führt, ist das ein besonderes Erlebnis. Seine Verbundenheit und sein Engagement zu dem mächtigen Bau mitten im Dorf bleiben nicht verborgen. Teilweise ist das Anwesen noch von einem sichtbaren Burggraben umgeben. Über eine Brücke gelangt man zum Eingangstor des Schlosses, vorbei am Burgverlies in den Innenhof. Dort führt ein offenes Treppenhaus in die Burggemächer.
Das Schloss Schenna kann bis auf den Flügel mit den Privaträumen der gräflichen Familie besichtigt werden. Hüte liegen auf einer Kommode, Kaffeegeschirr steht auf einem Tisch, die Türen eines Wäscheschranks stehen offen – es wirkt so, als würde der Graf von Meran noch in diesem Trakt wohnen. Graf Spiegelberg kennt jedes Detail, erklärt die Exponate und geschichtlichen Bezüge.
Die Säle und herrschaftlichen Räume beherbergen eine Gemälde- und Portraitgalerie, eine Waffensammlung und zahlreiche kunsthistorische Objekte zur Tiroler Geschichte. Möbel aus der Renaissance, der Neugotik und dem Biedermeier sowie die größte private Andreas-Hofer-Sammlung sind die faszinierenden Schwerpunkte einer reichen Sammlung Erzherzog Johanns. Zahlreiche weitere Besonderheiten und die originale Einrichtung bergen unerwartete Überraschungen und lassen einen Besuch zu einem lebendigen und unvergesslichen Augenblick werden.